Was verdienen Manager und Experten der Lebensmittelindustrie in verschiedenen europäischen Ländern? Diese Frage wird von einer neuen Studie erstmals detailliert beantwortet. Vorgelegt hat sie das Personalberaternetzwerk International Food Recruitment Alliance (IFR-A).
Wer in Großbritannien oder Deutschland in der Lebensmittelproduktion eine Spitzenfunktion innehat, kann im Vergleich zu seinen Kollegen in Frankreich, Dänemark, den Niederlanden oder Polen besonders üppig verdienen. Mit 206.000 Euro trägt der Geschäftsführer Produktion & Technik in beiden Ländern das höchste Grundgehalt der gesamten Erhebung nach Hause. Dicht auf den Fersen sind ihm die hiesigen Chefs der Verwaltung (205.000 Euro) sowie Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer (199.000 Euro). Das sind Ergebnisse aus einer aktuellen Studie der IFR-A. Sie wurde in dieser Woche auf der Foodtech-Messe in Dänemark vorgestellt. Boni oder Dienstwagen werden darin nicht berücksichtigt.
Je höher die Position, desto größer sind die Gehaltsunterschiede im Ländervergleich. Die größte Spreizung gibt es beim Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer: Sie beträgt 142.000 Euro. Im Mittelmanagement oder bei Spezialisten dagegen liegen die Bezüge enger beieinander, vor allem in den westlichen Ländern. Senior-Produktmanager etwa verdienen dort zwischen 70.000 und 75.000 Euro, regionale Key-Account-Manager von 60.000 bis 68.000 Euro. Die zahlenmäßig meisten Top-Verdiener finden sich in Frankreich (13 Positionen) und Dänemark (10), wohingegen sich polnische Food-Experten durch die Bank mit den geringsten Salären bescheiden müssen.
Wird jedoch das Preisniveau der jeweiligen Länder und damit der relative Wert der Bezahlung mit einbezogen (siehe Index in der Tabelle), verschiebt sich das Bild deutlich: Die Lebenshaltungskosten in Dänemark beispielsweise sind derart hoch, dass das Land jetzt auf vielen Positionen Schlusslicht in der Analyse ist, während Polen bei fünf Positionen sogar an die Spitze rückt. Deutsche Food-Manager profitieren von den niedrigen Preisen hierzulande: Zwar ist das Land nur bei insgesamt sieben Positionen auf der Grundgehalts-Skala top, doch sind es gleich 17 in dem nach relativem Wert gewichteten Ranking.
Mit dem „Salary Survey 2012“ betritt die IFR-A Neuland. Erstmals haben die Recruiting-Fachleute der Partnerländer die Gehaltsdaten von mehr als 500000 Beschäftigten ausgewertet, die in den Datenbanken der beteiligten Beratungsunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Polen und den Niederlanden schlummern. Mehr als 30 Positionen auf den unterschiedlichsten Hierarchiestufen wurden dabei berücksichtigt – von Forschung bis Verwaltung, von Produktion bis Vertrieb. Hierzulande ist Rau Consultants Partner des Netzwerks. „Mit unserer Studie sind wir Vorreiter in der Foodbranche“, ist Berater Matthias Hennig überzeugt.