Gute Nachrichten für Ein- und Aufsteiger: Die Gehälter in der Konsumgüterindustrie haben die Krise hinter sich gelassen. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg.
Die Krisendelle ist ausgebeult. Die Gehälter auf den allermeisten Positionen in der FMCG-Branche liegen heute höher als vor der Rezession. „Und die Tendenz ist weiter positiv“, sagt Matthias Hennig. Der auf die Foodindustrie spezialisierte Personalberater bei Rau Consultants rechnet mit einem weiteren Anstieg. Die Grafik zeigt, welches Salär auf den Karrierestufen in den klassischen Unternehmensressorts Produktion, Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung & Entwicklung durchschnittlich gezahlt wird. Die tatsächliche Bandbreite ist dabei erheblich. Sie reicht beim Leiter Controlling, der im Mittel 96.000 Euro nach Hause trägt, von 75.000 bis 137.000 Euro. Ein Werksleiter verdient zwischen 72.000 und 180.000 Euro, ein regionaler Key Account Manager bringt es auf 56.000 bis 74.000 Euro. Für die Höhe des Gehalts ist dabei vor allem der Faktor Unternehmensgröße entscheidend.
Trotz der guten konjunkturellen Lage sollte man im Vorstellungsgespräch in puncto Bezahlung auf dem Teppich bleiben. „Zu hoch zu pokern, kommt nie gut an“, weiß der Personalexperte. Und man verkalkuliert sich leicht. Denn vielleicht hat der Arbeitgeber für den Posten noch eine Alternativbesetzung in petto, und am Ende scheitert der Einstieg an überzogenen Forderungen? Zu billig allerdings sollte man ebenfalls nicht einsteigen.
Geschick ist beim heiklen Thema Gehaltserhöhung vonnöten. Von allein passiert meist gar nichts. Um mehr Geld zu bekommen, braucht man gute Argumente. Der Tipp vom Fachmann: „Führen Sie Buch über Ihre Leistungen, zum Beispiel erfolgreiche Projekte. So können Sie zeigen, was Sie für Ihr Unternehmen erreicht haben.“ Besonders Frauen sollten ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen, sondern die Initiative ergreifen und selbstbewusst ihre Ansprüche anmelden. „Männer machen mehr Druck“, weiß Hennig.
Geld allerdings ist nicht alles. Längst stehen andere Faktoren wie Unternehmenskultur oder Work-Life-Balance ganz oben auf der Kriterienliste für den Jobeinstieg. Hennig bringt es auf eine einfache Formel: „Man sollte sein berufliches Lebens so ausrichten, dass man Spaß an dem hat, was man tut – dann wird man auch erfolgreich sein.“
Matthias Hennig, Rau Consultants GmbH
Lesen Sie den gesamten Artikel Allzeithoch im Portemonnaie, erschienen in der LZ Karriere 2012