Fallbeispiel Coaching: Einzelcoaching eines Abteilungsleiters zur Bewältigung neuer Herausforderungen

 

Die Ausgangslage:

Der Betriebsleiter eines milchwirtschaftlichen Unternehmens geht in den Ruhestand und schlägt der Geschäftsführung einen seiner Abteilungsleiter als Nachfolger vor. Die Geschäftsleitung ist mit dieser Lösung grundsätzlich einverstanden. Sie möchte ihre endgültige Entscheidung jedoch davon abhängig machen, ob der vorgeschlagene Kandidat den erhöhten Anforderungen sowohl fachlich als auch persönlich gewachsen ist.
 

Die Lösung:

Gemeinsam mit der Geschäftsleitung und dem ausscheidenden Betriebsleiter wurde ein positionsbezogenes Anforderungsprofil entwickelt und mit dem Kompetenzprofil des Kandidaten abgeglichen.

Das Kompetenzprofil (d.h. die Qualifikationsbeurteilung) wurde aus den Erkenntnissen eines zweitägigen Einzel-Assessment-Centers erstellt. Hier wurden neben der fachlichen Qualifikation, die Führungsfähigkeit und soziale Kompetenz des Kandidaten einer eingehenden Betrachtung unterzogen. Die Qualifikationsbeurteilung zeigte deutlich, dass der Abteilungsleiter fachlich sehr gute Voraussetzungen, jedoch geringe Defizite in der sozialen Kompetenz und mittlere Defizite in der Führungsfähigkeit hatte.

Um die sozialen Kompetenzen und die Führungsfähigkeit weiter zu entwickeln, wurde ein Einzelcoaching mit 12 Coachingtagen (über ein knappes Jahr hinweg) durchgeführt.


Die Vorgehensweise

  • Klärung der intensiven Beratungsbeziehung und Spielregeln zwischen Coach und Coachee.
  • Gemeinsame Festlegung der Ziele (was soll in dem Jahr bis zur Übernahme der Betriebsleiterposition erarbeitet und erreicht werden?).
  • Vor der ersten Sitzung hat der Coach von Rau Consultants mit dem Abteilungsleiter (Coachee) über die Spielregeln einen verbindlichen Vertrag geschlossen (wann, wo und wie die Coachingsitzungen stattzufinden haben, Schweigepflicht, Coachinginhalte, Erstellung der Coachingprotokolle, etc.).
  • Die Coachingsitzungen umfassten Interviews, Fallstudienbearbeitung, Rollenspiele (z. T. mit Videoaufzeichnung und Analyse), Wahrnehmungsübungen und Feedback.
  • Im Coachingzeitraum nahm der Coachee auch an einem von seinem Coach innerbetrieblich durchgeführten Seminar 'Mitarbeiterbeurteilung und Mitarbeitergespräch' sowie an einem externen Führungsseminar teil.
  • Die Coachinginhalte wurden im Hinblick auf die Zielsetzung (Verbesserung der Führungsfähigkeit und sozialen Kompetenz) von Sitzung zu Sitzung festgelegt und ggf. intensiviert.


Das Ergebnis:

In der Abschlusssitzung konnte gemeinsam festgestellt werden, dass im Gegensatz zum Coachingbeginn dem Coachee seine Stärken, Talente aber auch Defizite deutlich geworden sind. Er ist sehr viel besser in der Lage, sein Verhalten zu reflektieren und erfolgseinschränkende Muster in der Mitarbeiterkommunikation durch effektive Alternativen zu ersetzen. Er hat seine Durchsetzungs- und Handlungskraft verbessert, wie auch seine Frustrationstoleranz, d.h. er ist in der Lage, wesentlich gelassener zu reagieren, wenn es im Betrieb wieder einmal 'heiß hergeht'.

So konnte der Coachee mit Hilfe des Coachings nach einer 3-monatigen Übergangszeit (Einarbeitung durch den ausscheidenden Betriebsleiter) die Position des Betriebsleiters erfolgreich übernehmen. Er fand sich reibungslos in die verantwortungsvolle Stelle des Betriebsleiters ein und erhielt viel Anerkennung von der Geschäftsleitung sowie seinen Mitarbeitern.

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